Wahlkampfendspurt der CDU St.Ingbert mit Wolfgang Bosbach

4. Juni 2024

Zum Wahlkampfendspurt hatte die CDU St. Ingbert Wolfgang Bosbach als Hauptredner eingeladen, der für seine Offenheit, Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit bekannt ist. In einem proppenvollen Saal im ehemaligen Jugendheim auf dem Hobels übernahm die stellvertretende Vorsitzende des CDU Stadtverbandes, Heike Hartinger, die Moderation. Sie konnte auch den CDU-Landratskandidaten Klaus-Ludwig Fess begrüßen, dessen Spezialthemen Klimaschutz und Katstrophenschutz sind, ein aktuelles Thema angesichts des Hochwassers, und der eine neue Sichtweise in das Amt des Landrates einbringen will. „Die Politik muss anfangen, die wirklichen Probleme zu lösen“. Auch CDU-Mitglieder des Landtages wie Jutta Schmitt-Lang und Generalsekretär Frank Wagner waren neben vielen Kreistags-, Stadtrats- und Ortsrats-Kandidaten gekommen.

Als Politiker, der Klartext redet, begrüßte Moderatorin Heike Hartinger den Hauptredner der CDU-Wahlkampf-Endspurt-Veranstaltung. Er verstand es in seiner kurzweiligen Rede, der Witz und Schlagfertigkeit nicht fehlten, die Anwesenden zu inspirieren, zu motivieren und zu begeistern, was man an der Reaktion der Zuhörer, die ihre Zustimmung mit Applaus verdeutlichten, feststellen konnte. Mit „Ich sage Ihnen meine Meinung“, so begann er seinen Vortrag. Themen wie Demokratie, innere Sicherheit, Zuwanderung, Europäische Union, Wirtschafts- und Gesundheitspolitik, Renten und Bürgergeld sowie Bildungspolitik standen auf seiner Agenda. Vehement widersprach der Politiker der Behauptung, dass sich junge Menschen nicht mehr für Politik interessierten. Man müsse ihnen nur eine Chance geben, sich mit Engagement und klugen Gedanken einzubringen.

Der kompetente Redner, der sich gegen radikal links oder rechts wendet, verdeutlichte mit Beispielen, dass man der Polizei den Rücken stärken und sie mit moderner Technik ausrüsten müsse. Zuwanderung habe es immer gegeben, aber in den Fünfziger Jahren war es eine andere Motivation. Es kamen zunächst die „Gastarbeiter“ zum Arbeiten und Geld verdienen nach Deutschland. Da gab es keine Integrations- oder Deutschkurse. Und trotzdem haben sie sich gut integriert. Und heute sind viele willkommen: Wer aber den Koran über die deutschen Gesetze stellt, der habe sich das falsche Land ausgesucht. Geklärt müssten bei der ersten Aufnahme: Nationalität und Identität.

Zum Thema Europa verdeutlichte Bosbach, dass ein Austritt aus der EU keine Lösung sei. Es müsse zwar nicht alles geregelt werden. Denn der eigentliche Kerngedanke bei der Gründung der EU sei  „Nie wieder Krieg“ gewesen. Er widersprach der gängigen SPD-These, der Sozialstaat habe unseren Wohlstand geschaffen und setzte dagegen: „Es waren die Menschen mit ihrem Fleiß.“ Nach einer Kritik an der Finanzpolitik der Ampelregierung folgte das Thema Gesundheitspolitik: Unsere Krankenhäuser benötigten dringend Hilfe, dann müsse die Pflege, die am Ende des Lebens viel Geld koste, anders geregelt werden, weil die Pflege in der Familie immer weniger geleistet werden könne. Das sei ein harter Brocken.

Zum Thema Renten unterstützte er den Gedanken, nicht nur der Ampelregierung, dass das Rentenniveau bei 48 Prozent bleiben müsse. „Wenn ich mehr Bürgergeld bekomme als Rente, warum soll ich dann noch länger arbeiten?“, so das Fazit von Bosbach. Wirtschaft und Bildung bildeten den Abschluss seiner Rede. Er stellte die Frage „Wo sind denn heute unsere früheren deutschen Firmen mit ihren Qualitätsprodukten?“ Es gäbe sie zwar noch, z.B. Mercedes, BASF und einige mehr, aber die Zeiten ändern sich, heute sind die „Daten“ wichtig. Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren. „Wir haben die besten Schulen und Universitäten“, wichtig ist die Investition in die Bildung unserer Kinder, ebenso das lebenslange Lernen, damit wir zukunftsfähig bleiben.