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Heizen der Zukunft: Wäremwende mit Augenmaß
Unter dem Motto „Heizen in der Zukunft“ fand eine öffentliche Informationsveranstaltung der CDU im Pfarrheim in Oberwürzbach statt. Der gemeinsamen Einladung der beiden CDU-Ortsverbände St. Ingbert-Mitte und Oberwürzbach waren viele Interessierte gefolgt und so freute sich Ortsvorsteherin Lydia Schaar zur Begrüßung über den großen Zuspruch.
Dr. Ulli Meyer, Vorsitzender der CDU St. Ingbert-Mitte, brachte es gleich zu Beginn auf den Punkt: „Wir brauchen Energie, die ökologisch nachhaltig hergestellt, jederzeit zuverlässig verfügbar und bezahlbar ist“. Willi Leusch, Vorsitzender der CDU in Oberwürzbach, hieß Dipl. Ing. Jürgen Bach, Geschäftsführer der Stadtwerke St. Ingbert, sowie Josef und Matthias Jastrzebski von der gleichnamigen Heizungsbaufirma als Referenten des Abends herzlich willkommen.
Jürgen Bach informierte ausführlich über diverse Alternativen der Energiegewinnung sowie Erfordernisse an Transportnetze und Energiespeicherung mit Blick auf den heutigen Stand und gab Ausblick auf technische Möglichkeiten der Zukunft in den Sektoren Strom- und Wärmegewinnung. Aktuell nutzen laut Herrn Bach etwa 85% der St. Ingberter Haushalte Gas. Allein diese Zahl zeigt, vor welch großen Herausforderungen sowohl Private wie auch Stadt und Stadtwerke stehen, die – so die einhellige Meinung der Experten – einen angemessenen Umstellungsprozess mit großzügigen Übergangszeiten, Verlässlichkeit und staatliche Förderprogramme erfordern. Sowohl bei den Stadtwerken als auch der Stadt St. Ingbert stehe die kommunale Wärmeplanung auf der Agenda berichteten Jürgen Bach und Ulli Meyer. Erste Untersuchungen und Planungen seien beauftragt.
Dass bei der Energiewende mit Augenmaß vorgegangen werden muss, forderten nicht nur die CDU Vorsitzenden Ulli Meyer und Willi Leusch. Auch die Herren Jastrzebski sprachen sich klar für einen vernünftigen Mix verschiedener Systeme, orientiert an der individuellen Situation und dem jeweiligen Bedarf des Kunden, aus. „Die Wärmepumpe ist ein wichtiges Element der Energiewende, aber gerade Hybrid-Systeme mit Wärmepumpe plus Gas oder Öl bieten viele Vorteile und sind eine sinnvolle Lösung als Übergang auf dem Weg zur Klimaneutralität“, so die Fachleute aus der Praxis. Völlig unverständlich, dass die Förderung von Hybrid-Anlagen völlig gestrichen wurde, so die Aussage der Referenten und deutliche Reaktion des Publikums, das an vielen Stellen seiner Verärgerung hörbar „Luft machte“.
Als Fazit der gut zweistündigen Veranstaltung kann festgehalten werden: Statt Aktionismus braucht die Energiewende einen Umstellungsprozess über viele Jahre, der die realistischen und bezahlbaren technischen Möglichkeiten aber auch die Bedarfe und finanziellen Möglichkeiten der Menschen berücksichtigt. Dabei muss auch Energiesparen an exponierter Stelle stehen. Dass hier ein deutliches Potential besteht, hat die Krise im vergangenen Jahr gezeigt, erinnerte Geschäftsführer Jürgen Bach am Ende seiner Ausführungen.