Der Standort St. Ingberter Kreiskrankenhaus ist sicher!

2. Februar 2018

Mit der Informations- und Diskussions-Veranstaltung „Für eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in der Region – das Kreiskrankenhaus St. Ingbert heute und in Zukunft“ hatte der CDU-Stadtverband St. Ingbert ein Thema angesprochen, das parteiübergreifend brennend interessierte, vor allem die Frage, ob der Krankenhausstandort St. Ingbert sicher ist. 

Im Podium standen der Staatssekretär für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Stephan Kolling (Ministerin Bachmann musste die Termine der Ministerpräsidentin wahrnehmen), der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses St. Ingbert, Thorsten Eich, Ortsvorsteher Ulli Meyer und Kai Fries (Mitglied Kreistag und Aufsichtsrat des Kreiskrankenhauses), zur Verfügung. MdL Jutta Schmitt-Lang moderierte die Veranstaltung.

Kolling betonte bezüglich des saarländischen Krankenhausplans „Wir wollen Einrichtungen mit einem attraktiven Leistungsspektrum, moderner Infrastruktur und guter personeller Ausstattung fördern, um eine hochwertige Versorgung sicherzustellen.“ Mehr Personal bedeute mehr Geld und Verhandlungen mit den Krankenkassen, bedeute auch eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge. Bundesmittel bedeuten auch Eingriffe in die Struktur der Krankenhäuser, die man vielleicht nicht wolle. „Das Land will den Kreis nicht alleine lassen“ war eine wichtige Aussage in Richtung Sicherung des Kreiskrankenhauses St. Ingbert. Kolling lobte Geschäftsführer Eich und seine Truppe, denn St. Ingbert sei gut aufgestellt, man habe im Bereich der Ausbildungskapazitäten in Kooperation mit der SHG (duales Studium und Gesundheitsberufe) schon wichtige Schritte unternommen. Pflegeberufe müssten attraktiver werden durch gute Bezahlung und eine höhere Wertschätzung. „Wir haben viel nicht selbst in der Hand“, so Kolling, „stehen vor wichtigen Entscheidungen, deshalb brauchen wir in Berlin durch Annegret Kramp-Karrenbauer und Anke Rehlinger

Geschäftsführer Thorsten Eich stellte die Bereiche der Spezialisierung der Krankenhaus GmbH vor: Die Geriatrie mit Akutgeriatrie, die HNO-Abteillung, die Implantierung künstlicher Gelenke (von Dr. Josef Mischo, Präsident der Ärztekammer, eingeleitet) sowie die allgemeine und Viszeralchirurgie (Bauchraum). Auch durch die Kooperation mit dem Winterbergklinikum sei ein wichtiger Schritt zur Sicherung des Kreiskrankenhauses in St. Ingbert vollzogen worden. Des Weiteren sei im Oktober die Ansiedlung einer Facharztpraxis für Radiologie geplant. Auch Anlaufstellen seien vorgesehen, da sich im südlichen Saarpfalz-Kreis Ärztemangel abzeichnet. Das Defizit sei seit 2015 ständig verringert worden, nicht durch Einsparungen am Personal, sondern unter anderem im Energiebereich (Anschluss an Blockheizwerk).

In der Fragerunde wurde vom Vorsitzenden des Seniorenbeirates, Hans Bur, die prekäre Parkplatzsituation angesprochen. Dass ein Kreisel zur Verbesserung der Verkehrssituation sowie ein Parkhaus geplant seien, entschärfe dann das Problem, so Eich. Rainer Tobae (DGB) legte den Fokus auf ausreichend Pflegekräfte und verwies auf das gestellte Ultimatum im Bereich der Intensivstation. Alfred Lindecke sprach das Problem der Personaluntergrenzen an, das nicht für alle Fachabteilungen gleich sein könne (z.B. Geriatrie, Psychiatrie). Die meisten äußerten ihre Zufriedenheit mit dem St. Ingberter Krankenhaus und vor allem die Nachricht, dass der Standort gesichert sei.

Ortsvorsteher Ulli Meyer begrüßte, dass die Landesregierung das Kreiskrankenhaus St. Ingbert stärke. Der Träger Saarpfalzkreis müsse durch personelle Kontinuität und – insbesondere sprachliche – Weiterbildung des ärztlichen Personals sowie eine stärkere Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten das Krankenhaus ausbauen. Weiter betonte er, dass die Vernetzung von ambulant und stationär stimmen müsse. Wichtige Maßnahmen seien jedoch schon mit der Kooperation mit der Winterberg-Klinik und der Spezialisierung in die Wege geleitet.

 

Kai Fries ging auf die finanzielle Situation des Krankenhauses ein und betonte, dass das medizinische Versorgungszentrum keine Konkurrenz zu den niedergelassenen Ärzten sein solle. Besonders erfreut zeigte sich Pascal Rambaud über die klare Aussage von Staatssekretär Stefan Kolling, der den Verantwortlichen eine gute Arbeit bescheinigte und den Zuhörern versicherte, dass seitens seines Ministeriums der Standort als sicher eingestuft würde.