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Auf St. Ingberter Spuren durch das Saarlandmuseum
Die Einladung der CDU St. Ingbert-Mitte zu einem Besuch der Ausstellung des Saarlandmuseums „Slevogt und Frankreich“ stieß auf reges Interesse der St. Ingberter Bürger. Die Ausstellung zeigt eine beeindruckende Sammlung der Werke Max Slevogts, des großen deutschen Impressionisten, und stellt in vorbildlicher Weise deren Bezüge zur französischen Malerei dar, sowohl ihre gegenseitige Beeinflussung als auch ihr unterschiedliches Kunstverständnis. Bei ihrem geführten Rundgang durch die Ausstellung und dem anschließenden Besuch der Ausstellungsräume mit den Werken Albert Weisgerbers entdeckten die Teilnehmer zahlreiche wesentliche Bezüge zu St. Ingbert.
So bildet die St. Ingberter Sammlung Franz Josef Kohl-Weigands eine tragende Säule des Saarlandmuseums. Die Liebe zur Kunst hatte ihm sein Vater Heinrich Kohl vererbt, der sich unter anderem dem Schaffen zeitgenössischer Pfälzer Künstler, insbesondere dem seines Freundes und Malers Max Slevogt, widmete. In besonderer Weise förderte Franz Josef das Künstlertum Albert Weisgerbers, indem er dessen Werke verstärkt sammelte und damit einen wesentlichen Beitrag zur Anerkennung des Künstlers in dessen Nachleben leistete. In Kunstkreisen wurde die Sammlung Kohl-Weigand als „größte Sammlung deutscher Impressionisten im südwestdeutschen Raum“ bezeichnet. Auch Bundeskanzler Helmut Kohl besuchte 1974 die Kollektion Kohl-Weigands. Um erhebliche Steuerschulden zu begleichen, die seine Firma in den siebziger Jahren angehäuft hatte, übereignete Kohl-Weigand den größten Teil seiner Sammlung dem Saarland und schuf so den Grundstock der Modernen Galerie. Ein weiterer, sehr bedeutender Teilnachlass der Sammlung Kohl-Weigand befindet sich im Besitz der Stadt St. Ingbert. Dort lagert er seit Jahren in dunklen Archiven. „Ein Schatz, der ein jämmerliches Dasein fristet, und dessen Hebung schnell angegangen werden sollte“, so der Ortsvorsitzende Frank Luxenburger.
Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums zählt zu den herausragenden Museumsbauten der frühen Bundesrepublik. Entworfen und erbaut wurde sie, auch das hörten die Teilnehmer mit Interesse und Stolz auf ihre Stadt, zwischen 1965 und 1976 vom St. Ingberter Architekten Hanns Schönecker. Sie genießt heute aufgrund ihres hohen architekturgeschichtlichen Ranges Denkmalschutz. „St. Ingbert ist eine der kulturellen Hochburgen des Saarlandes, es gilt, diesen Rang auch in Zukunft zu verteidigen“, so Frank Luxenburger zum Abschluss der gelungenen Führungen.