Platz um Kriegsdenkmal in der Albert-Weisgerber Alle wird nach Kapuzinerbruder Ingbert Naab benannt.

5. November 2017

Der vor einiger Zeit neugestaltete Platz rund um das Kriegerdenkmal vor dem Leibniz-Gymnasium wurde jetzt im Rahmen einer kleinen Gedenkfeier in „Ingbert-Naab-Platz“ umbenannt. Zum Festakt eingeladen hatten Ortsvorsteher Ulli Meyer und der Ortsrat. Ingbert Naab war Pater der im hiesigen Kloster ansässigen Kapuziner und wirkte von 1914 bis 1916 in St. Ingbert. Während er in St. Ingbert zunächst vor allem in der Seelsorge tätig war, wurde er später zu einem der profiliertesten Kritiker des Nationalsozialismus.

So warnte er bereits 1923, „dass ein Katholik der sogenannten deutsch-völkischen Bewegung vollständig ablehnend gegenüberstehen muss.“ Später wirkte er als Publizist in zahlreichen Zeitschriften und widmete fast sein gesamtes Schaffen dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er fliehen und starb 1935 nach einer langen Flucht durch zahlreiche Länder im Elsass.

„Ingbert Naab erhielt seinen Vornamen durch den damaligen Provinzial der Kapuziner Viktrizius Weiß, der durch das Fenster des heiligen Ingobertus in der Josefskirche inspiriert wurde“ erklärte Rigobert Wilhelm, einer der Initiatoren der Platzbenennung. Aufgrund seines Wirkens in St. Ingbert und der Verdienste in seinem unerschütterlichen Kampf gegen das NS-Regime als Publizist entschied der Ortsrat, den Platz nach Ingbert Naab zu benennen. Eigens aus München angereist war der Provinzial der Kapuziner, Bruder Marinus Parzinger, der sichtlich erfreut war, dass St. Ingbert die Aktivitäten Ingbert Naabs auf diese Art und Weise würdigt und so die Erinnerung an den Orden und seine Brüder pflegt.

Bürgermeister Pascal Rambaud dankte dem Ortsrat für die angemessene Wahl des Namens für den neuen Platz und hob vor den Besuchern der Feier hervor, dass „das unerschütterliche Eintreten Ingbert Naabs für Freiheit und Menschenrechte beispielgebend ist für die heutige Zeit, und es uns allen als Mahnung und Aufforderung dienen soll, menschenverachtende Ideologien heute genauso entschieden abzulehnen, wie es Ingbert Naab damals tat“.